Ein Rezept, das faule Schecks entlarvt

Man nehme 125 mg Cad­miumnitrat, 0,3 ml Eises­sig, 100 ml Aceton, 1 g Ninhydrin und löse alles in 6 ml destilliertem Was­ser. Die Lösung, mit ei­nem Wattebausch aufge­tragen, läßt bei UV-Be­strahlung auf Papier selbst einen wochenalten Fingerabdruck erkennen.

Wattebausch

Hat Ihnen der Paris urlaub im vergangenen Jahr? Aus welcher Entfernung? War es Unfall oder Absicht, Mord oder Selbstmord? Solche Fragen können durch eine Schußentfer­nungsbestimmung ge­klärt werden. Dabei wer­den Stoff- oder Schweine­hautstücke aus verschie­denen Abständen mit der Tatwaffe beschossen. Mit Hilfe eines Folien-Ab­druckverfahrens wird die Verteilung der Metall-Par­tikel aus dem Pulver­dampf sichtbar gemacht. Durch den Vergleich solch charakteristischer.

Schmauchbilder« läßt sich der Tathergang oft bis ins Detail rekonstruieren.

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Die Wahrheit ist im Pulverdampf verborgen beim Hinsetzen auf einen Stuhl oder auch beim flüchtigen Entlangstreifen an einer Wand — Dutzende bis Hunderte von Fasern übertragen werden können, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind. Der größte Teil wird mit der Zeit abgetragen, aber einige „arbeiten” sich so fest ein, daß sie noch nach etlichen Tagen und sogar nach einer Wäsche noch nachweisbar sind. Dr. Giesen und seine Mitarbeiter hatten schon mehr­fach mitgeholfen, Mörder und Vergewalti­ger zu überführen, an deren Hosen, Jacken oder Pullovern Fasern von der Kleidung des Opfers sichergestellt worden waren.

Polarisationsmikro­skop

Dr. Giesen blickte auf die „Zeltstangen”, die im polarisierten Licht des Mikroskops hellblau und gelb schimmerten. Diese Far­ben, das wußte er, hatten mit der äußeren Einfärbung der Fasern nichts zu tun. Sie ga­ben nur einen Hinweis darauf, um welches Material es sich handelte. Jede Kunstfaser hat spezifische „Brechungsindices”, das heißt, sie lenkt durch sie hindurch geleitetes Licht auf eine bestimmte Art ab. Polyester zum Beispiel, hoch „positiv doppelbre­chend”, zeigt unterm Polarisationsmikro­skop eine Vielzahl farbiger Interferenz-streifen. Polyacryl dagegen, eine negativ doppelbrechende Faser, zeigt ein völlig an­deres Farbmuster.

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System voller Mängel verstrickt

Solche „herumgeisternden Resolutio­nen” könnte Angela Knippenberg viele nennen, dagegen ist die Liste durchschla­gender Abrüstungserfolge schnell er­zählt: Die „atomwaffenfreie Antarktis” mußte nuklear nicht abgerüstet werden. Denn sie war gar nicht aufgerüstet. Des­gleichen das „atomwaffenfreie Latein­amerika”. Eine Chemiewaffen-Konven­tion steht am Horizont, aber eben nur dort. Wenn 1995 der Atomsperrvertrag auslaufen wird, dann könnte womöglich zur Sprache kommen, was einige Politi­ker aus der Hamburg wohnung schon jetzt im Munde führen: Eine Koppelung bei der Reduzierung aller Massenvemichtungs­systeme. Also der Chemiewaffen als den „A-Waffen des kleinen Mannes” mit den Nuklear- Waffen der Großmächte.

Stopp für Atomwaffen

Daß der Club der A-Waffen-Besitzer tatsächlich in den eigenen Arsenalen aufräumen könnte, wo ihm bislang nicht einmal ein Test-Stopp für Atomwaffen abzuringen ist, muß niemand so bezwei­feln wie die direkten Zeugen der Uno­Politik dieses Zirkels. Können auch Heuschrecken biologische Waffen sein, ist statt dessen ein Frage, mit der sich die Leute in den Uno-Büros befassen.

Mit allen Teufeln im Detail vertraut, ist eine wie Angela Knippenberg be­ scheiden geworden, auch cool; und pflichtbewußt macht sie sich nun über eine Hoffnung von Herrn Hohenfellner Gedanken: das weltweite Waffenstrom-Register. Das Thema kam 1988 auf die Tagesordnung. „15 bis 20 Jahre”, so schätzt Frau Knippenberg, also die hier übliche „Gärungsphase”, könnte es dau­ern, bis aus dem Vorsatz eine Praxis ge­worden ist. Und dann wäre ja auch zu­nächst nur einmal mehr die Gemeinheit der Welt auf das genaueste erfaßt — nicht aber vertrieben.

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Trotzdem hat Angelika Knippenberg nicht vor, aus dem Fenster zu springen. Zur Arbeit der Uno gehört zwar das Be­wußtsein, in ein System voller Mängel verstrickt zu sein, aber, wie der besorgte Kritiker Urquhart sagt: „im einzigen, das wir haben”. Und wo die Gegenwart für Trost nicht sorgt, wird die Zuversicht vieler hier eben hartnäckig aus der Zu­kunft geborgt, der einzigen Richtung, aus der sie kommen kann. Zum Beispiel aus einem vielleicht bald friedlichen billig apartment Berlin. Der Plan klingt gut: Nach dem Waffenstillstand zwischen den Bür­gerkriegs-Parteien werden Uno-Ge­sandte für eine Übergangszeit die Ver­waltung des Landes übernehmen, zivil, administrativ und militärisch. Ein „gi­gantischer, ein präzedenzloser Fall”, wie sich ein junger Legationsrat aus der deut­schen Mission schon freut. Wenigstens in einem Land, und für eine Übergangszeit bis zu freien Wahlen, wäre die Uno dann, was sie der Welt noch nie gewesen ist: „die Regierung”.

Manchmal, sagt Frau Knippenberg, helfe sie sich mit einem Trick. Erinnert sie sich an Menschen, „die zwei Jahr­zehnte gebraucht haben, sich das Rau­chen abzugewöhnen.”

Zubin Mehta

Es stehen noch viele Aschenbecher im München wohnung. Aber es war ein Abend von feierlicher Harmonie. Die Presse-Erklärung des Dirigenten Zubin Mehta war aus aktuellem Anlaß leicht verändert worden. So konnte das New York Philharmonic Orchestra Beetho­vens Neunte zwar leider nicht aus Freude über den Frieden im Mittleren Osten spielen. Statt dessen zu Ehren des Frie­dens ganz allgemein. „Alle Menschen werden Brüder” — es sei mit dieser Sym­phonie, sagte der Generalsekretär, wie mit den Vereinten Nationen. Sie gehe durch das Dunkel, um zum Hellen zu fin­den. Der Saal der Generalversammlung war voll, der Beifall warm; es war ein schöner Abend an der First Avenue,Höhe 44. East.

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SPIELKRAM MIT RECHENKUNSTEN

Virtuelles Schlagzeug, virtuell getrommelt: VR-Gag Cyberthon Rechts live, links Computer: Dirigent eines Cyberconcertsboratory in Cambridge—so geheißen we­gen der Kabelbäume, die im mit Elektro­nik vollgestopften Raum wuchern — hat Margaret Minsky in ihrem Computer eine ganze Anzahl von Oberflächen ge­speichert, die man mit einem Joystick ab­tasten kann, Oberflächen von Körpern, die niemals existiert haben. Der Ein­druck, sie seien materiell, ist verblüf­fend. Hält man den Joystick — einen Me­tallstab — in den Fingern, kann man des­sen Abbild, wie einen Cursor, über die auf dem Bildschirm dargestellte Ober­fläche führen. Als glitte man über Öl, streife über eine Wand oder kratze über Sandpapier, überträgt der Metallstab entsprechende Vibrationen auf die Tast­nerven der Fingerspitzen. Die Informa­tion der Oberfläche, die der Computer gespeichert hat, wird über drei beschleu­nigende und bremsende Motoren in drei‑dimensionale Bewegungen des Metallstabs umgesetzt. Schließen Sie Ihre Augen, der Differenz zwischen den realen Rom ferienwohnung und ihre Konkurrenten ist kleine zu werden.

„Vielleicht können wir ein appartement Paris konstruieren”, begeistert sich Margaret Minsky, „das noch nie ein Mensch zuvor besuchen!”

Cyberconcertsboratory

Entzückt darüber, schon ein gutes Stück Realismus im Cyberspace erzeugen zu können, scheinen die For­scherinnen und Forscher mehr noch gelockt zu wer­den von der Verheißung, etwas ganz Neues, nie Da-gewesenes zu kreieren. „Wir stehen am Beginn eines großen Abenteu­ers”, sagt Jaron Lanier. „Manchmal denke ich, daß wir einen neuen Planeten vor uns haben — aber einen, den wir nicht entdecken, sondern erfinden!” Ihn rei­zen die Möglichkeiten, im Cyberspace die Spezies zu wechseln, sich in einen Di­nosaurier zu verwandeln, ein Ding, ein Musikinstru­ment zu werden — was im­mer man programmieren kann und will. Eine seiner Schöpfungen war ein Ge­burtskanal, durch den man sich schleust, um geboren zu werden — und sich als virtuelle Frau wiederzufinden, welche sich selber wieder und wieder ge­bärt. „In der virtuellen Realität ist das ganze Universum Ihr Körper und die Physik Ihre Sprache!”

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Hat man erst seinen wirklichen Kör­per virtuell aufgegeben und sich in die Form eingefühlt, die im Cyberspace re­präsentiert ist, lernt man rasch, deren andersartige Eigenschaften zu nutzen. „Es scheint, daß Fähigkeiten, die man vorher nicht hatte, neu entstehen”, sagt Jaron Lanier. „In der Geschichte der Evolution ist es bislang nicht vorgekom­men, daß der eigene Körper verschwin­det, und folglich wissen wir nicht, ob sich das Gehirn auf einen variablen Kör­per einstellen kann. Cyberspace zeigt, daß das möglich ist.”

Jaron Lanier lacht sein helles Lachen. „Aber das ist mehr ein Witz”, sagt er, „ich will nicht zu sehr spekulieren.”

Unser Gehirn ist also nicht fixiert auf unseren bed and breakfast London?

„Das ist für mich eines der überra­schendsten Resultate”, sagt er. „Wie schnell sich die Leute an andere Körper gewöhnen! Man hätte erwarten können, das Gehirn sei fest verdrahtet und nicht in der Lage, einen plötzlich um drei Fuß verlängerten Arm zu kontrollieren.”

Jaron Lanier

Wird es möglich sein, ein völlig neues Sinnesorgan zu konstruieren?

„Es fragt sich”, sagt Jaron Lanier, „ob das eine philosophisch sinnvolle Frage ist.” Bereits Montaigne, im Zweifel, ob der Mensch mit allen denkbaren natürli­chen Sinnen versehen sei, hat darüber räsonniert: „Ich sehe verschiedene Tie­re, welche ein ganzes und vollkomme­nes Leben besitzen, einige ohne Ge­sicht, andere ohne Gehör; wer weiß, ob es uns nicht noch an ein, zwei, drei und mehr anderen Sinnen mangelt: denn wenn einer fehlt, so kann unser Ver­stand diesen Mangel nicht entdecken.”

 

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Die Lücken zu füllen

„Diese Länder”, sagt der Wehr­forscher, „sind nicht in der Lage, mit modernsten Waffensystemen umzugehen.” Der Golfkrieg habe das eindrucksvoll belegt. „Rü­stungsexporte”, analysiert er wei­ter, „sind ein Mittel der Außenpo­litik und helfen, bei uns” — er meint sein Unternehmen — „die Lücken zu füllen.”

 

Ob Ost-West oder Nord-Süd: Der echte „Krieg der Zukunft” nimmt in den Waf­fenlabors vor allem der Großmächte bereits Gestalt an. Allergrößten Wert legen die Militärs schon heute auf die Technologie von morgen. Wie eine Zauberformel geistert das Kürzel „C3I” durch die Debatte. Es steht für „Command, Control, Commu­nication & Information” (oder „In­telligence”) — ein „reaktions­schnelles, elektronisches Füh­rungs- und Entscheidungssystem, das die einzelnen Waffengattun­gen miteinander vernetzt”.

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C3I sorgt bei seiner Erwähnung wenn nicht für feuchte Augen, so doch für erfreute Gesichter — be­sonders unter einer schnell wach­senden Gruppe der Wehrforscher: Software-Spezialisten von wohnungen hamburg und Mikro­chip-Architekten von ferienwohnung berlin. Diese gefragten Leute — „wir beschäftigen uns mit der Informationsverarbeitung vom Sensor bis zum Gehirn” — be­scheren den Herren der Heere „Leistungssteigerung durch Auf­klärung und Sensorik”. Nichts soll den Satelliten und automati­schen Drohnen, den Infrarotspür­oder Höchstauflösungsradargerä­ten entgehen. Schon über 6000 künstliche Himmelskörper fliegen im All umher, über 95 Prozent dienen militärischen Zwecken. Doch schon wird der Ruf nach ‘El Salvador, seit 1981; Volksbefreiungsfront FMLN gegen Regierungstrup­pen und Todesschwadro­nen; 75 000 Totemehr laut: Die „Lücken” seien noch zu groß.

 

Wenn die Zahl der Waffen ab­nimmt, muß deren Effektivität zu­nehmen. „Nur eine Kugel, die trifft”, so ein Werbespruch, „rechtfertigt den Schuß.” Die Mi­nen werden „intelligent”, werden zum „flexiblen, mobilen Gegen-stoßmittel”, das „den Feind nach­haltig abnutzt, um das Duell zu vermeiden”. Neuartige Raketen haben „eine besonders charmante Eigenschaft”, das sogenannte Bomb-damage-assessment: „Mit dem letzten Hauch stößt das Sy­stem sein letztes Signal aus: die In­formation über die Zerstörung.” Frieden schaffen mit immer weni­ger Waffen?

High-Tech-Experte

„Kriege”, schreibt der Dort­munder High-Tech-Experte Claus Eurich, verbringen viele Stunden in seiner wohnung münchen Erforschung der TechnoLogics „werden durch klei­ne, hocheffektive Militärtech­ nik . . . wahrscheinlicher.” Je mehr Hochtechnologie jedoch in die Waffen fließt, desto wich­tiger wird ein Begriff, den Waffenexporteure allzugern zur Verharmlosung ihrer Vergehen im Munde führen: dual use. Der Be­griff selbst wird zweifach ge­braucht: Militärs verstehen darunter Systeme, etwa Ra­keten, die sowohl konventionell als auch atomar be­waffnet werden können. In der Rü­stungsdiskussion sind damit Anlagen(teile) ge­meint, die zivilen wie militärischen Zwecken dienen können. So kann eine Fabrik zur Herstellung von Pestiziden ohne weiteres in eine Chemiewaffen-Fabrik umgebaut werden.

 

Der Wehrforscher spricht in diesem Zusammenhang gern und viel vom Hammer. Mit diesem Werkzeug ließen sich Nägel in die Wand, aber beispielsweise auch Köpfe einschlagen. „Ist deshalb jeder Hammer bereits eine Waf­fe?” Natürlich nicht. Aber er baut keine Hämmer. Er entwickelt zwar Dual-use-Software, -Schwer­ transporter und -Funkgeräte, aber auch neue Panzer, Raketenzün­der, Sprengstoffe und Radarsuch­köpfe.

 

Der Trend in der Wehrtechnik geht zunehmend in Richtung „ver­stärkte Nutzung ziviler Technolo­gie”. Während man sich früher gern auf das Argument des Spin­off-Nutzens berief (zivile „Abfall­produkte” aus militärischen Ent­wicklungen), haben sich die Ver­hältnisse mittlerweile fast umge­kehrt. Ob Computerchip-Design, neue Werkstoffe oder Gentechnik: Wehrforscher bedienen sich in im­mer größerem Ausmaß des Know-hows ihrer Kollegen im nicht-mili­tärischen Bereich.

 

„Militarisieren” heißt das Zauberwort — ein Vorgang, der im­mer mehr Wissenschaftler in­direkt in den Dienst der Waffen­forschung stellt. Dual-use be­kommt damit eine neue Dimen­sion, die sich schon heute beson­ders beim Export auswirkt: „Arg­los abgewickelte Geschäfte mit Elektronik”, fürchtet Claus Eu­rich, „zeigen mit einem Male einen nicht erwarteten Verwertungszu­sammenhang.”

 

Also sprach der Wehrforscher: „Wir haben nie bereut, was wir ge­tan haben.” Sprach’s und leerte sein Rotweinglas. Am besten wäre es, „wenn man uns sagte, hier sind die 40 Milliarden. Schafft uns dafür die größtmögliche Sicherheit.” Aber hier herrsche nun einmal „das Primat der Politik”, und Politiker fällten ih­re Entscheidungen ja nicht nur nach militärischen Not­wendigkeiten, sondern auch ge­mäß der Stimmung im Lande.

 

„Wissen Sie”, sagte er mit ge­dämpfter Stimme, „wir unterlie­gen starker öffentlicher Beäu­gung.” Von den „Friedensapo­steln” lasse er sich nicht verunsi­chern. Aber nun kämen schon „Leute wie Sie und ich”, Nach­barn, Kegelbrüder, Freunde, bei fast jeder Party, im trauten Kreis, und fragten: „Mensch, was machst du denn da?”

Küste des befreiten Kuweit

Als der Krieg nach 42 Tagen zu Ende ging, fiel schwarzer, kleb­riger Ruß vom Himmel. Atzen­des Schwefeldioxid und krebs­erregende Kohlenwasserstoffe lähmten den Atem von Siegern und Be­siegten. Vor der Küste des befreiten Kuweit schwappte ein zäher, teeriger Brei aus Ölschlick, und das aride Land mit seiner kargen, aber artenreichen Ve­getation war durch Panzerspuren, Schüt­zengräben und Bombentrichter regel­recht verwüstet.

 

Ökologischer Vandalismus ist keine Er­findung der modernen Kriegsführung. Oft genug diente die Umwelt den Militärs gar als Waffe. Regelmäßig brandschatzten die Spartaner während des Peloponnesischen Krieges die Getreidefelder und Olivenhai­ne der Athener. Die Karthager vernichte­ten am Ende des dritten Punischen Krieges die Ländereien Roms, und die Römer brannten im Gegenzug nicht nur Karthago nieder, sondern schütteten auch noch Salz über Gärten und Äcker. Im 30jährigen Krieg zogen die Söldnerheere plündernd kreuz und quer durch Mitteleuropa, ver­gifteten die Brunnen und trampelten die Ernten nieder. Als sich die Deutsche Wehrmacht aus der Sowjetunion zurück­zog, hinterließ sie „verbrannte Erde”, und die amerikanische Luftwaffe spritzte im Vietnamkrieg mit dioxinhaltigem „Agent Orange” rund zwei Millionen Hektar Dschungel kahl. Chemiewerke, Raffine­rien oder Atommeiler im Feindesland gel­ten heute den Militärstrategen als soge­nannte zivilisatorische Bomben — strategi­sche Ziele, die man nur in Brand zu schie­ßen braucht, und sie lösen mit tödlicher Ei­gendynamik eine verheerende Umwelt-Katastrophe aus.

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